WHO-Gesundheitsstudie: slowenische Kinder leben ungesund

Die Weltgesundheitsorganisation WHO führte zwischen Februar und Mai 2010 eine Gesundheitsstudie bei Kindern und Jugendlichen durch. 160.000 repräsentative Jugendliche aus 35 europäischen Ländern (inklusive Israel) sowie USA und Kanada wurden für diese Studie befragt. Die Umfrage wurde in die Kategorien Elf-, Dreizehn- und Fünfzehnjährige gegliedert. Gefragt wurde nach ihren Ernährungs- und Trinkgewohnheiten, gesundheitlichen Problemen und ihrer sportlichen Aktivität. Darüber hinaus sollten sich die Kinder und Jugendlichen aber auch zu ihren sonstigen Lebensumständen wie zum Beispiel ihrem Verhältnis zu den Eltern oder ihrer Erfahrung mit Gewalt unter Gleichaltrigen äußern. Am Ende konnten sie angeben, ob sie mit ihrem Leben zufrieden und glücklich sind.

Betrachtet man sich die Auswertung der Befragung in Slowenien, so geben einige Ergebnisse Anlaß zum Nachdenken:

10 % der slowenischen Kinder und Jugendlichen von 11 bis 15 Jahren gaben an, gesundheitliche Probleme zu haben. Sie leiden unter Schlaflosigkeit, Nervosität, Kopfschmerzen, Reizbarkeit oder einem empfindlichen Magen.

Von der Gruppe der Fünfzehnjährigen hatten knapp ein Viertel bereits mehrfach Alkohol konsumiert, 12 % trinken regelmäßig jede Woche. Fast ein Drittel hatte bereits einmal Zigaretten oder Zigarre geraucht, knapp 10 % rauchen dauerhaft. Nicht viel weniger als die „normalen“ Raucher die Grupper derer, die bereits Erfahrungen mit Mariuhana hatte: 25 % der Fünfzehnjährigen gaben zu, bereits einmal diese Droge konsumiert zu haben.

14 % der Jugendlichen hatten in den vergangenen 12 Monaten vor der Umfrage mindestens 3 handgreifliche Auseinandersetzungen mit Gleichaltrigen, knapp unter 10 % wurden in der Schule von anderen Schülern mißhandelt.

Fast 30 % hatten mit 15 Jahren bereits Sex.

Die Ernährung der Kinder und Jugendlichen ist in Slowenien verbesserungswürdig: nur 40 % der Kinder und Jugendlichen essen täglich Obst und nur knapp 25 % Gemüse. Zum Vergleich: 50 % der jungen Israelis essen tägich Obst und in Belgien essen 53 % der Kinder sogar täglich Gemüse.

Nicht einmal die Hälfte frühstückt morgens regelmäßig. Nur 44 % gehen jeden Morgen mit gut gefülltem Magen in die Schule. Erschreckend und eigentlich unvorstellbar: 31 % kennen kein Frühstück daheim.

Aber nicht nur die Ernährungsgewohnheiten sind für glückliche, gesunde Kinder entscheidend, daher sollte folgendes Ergebnis der Umfrage besonders Ernst genommen werden: ein Drittel der kleinen Sloweninnen und Slowenen gaben an, im letzten Jahr zum Teil depressive Stimmungen gehabt zu haben. Ein Zehntel gab an, mit ihrem Leben unzufrieden zu sein. Solche Zahlen sind bei entsprechenden Umfragen unter Erwachsenen sicher normal – nur hier wurden Kinder befragt. Und jedes dritte Kind im Alter von 11 – 15 ist offenbar zumindest hin und wieder in depressiver Stimmung. Warum das so ist, darüber sagt die Studie wenig bis gar nichts aus. Vielleicht werden die Kinder Sloweniens von der allgemein gedrückten und unzufriedenen Stimmung im Lande  über ihre Elternhäuser oder ihr weiteres Umfeld von der trüben Sicht der Dinge „angesteckt“. Nur sollte sich das Land bemühen, dass nicht bereits viele Kinder mit 11 – 15 Jahren traurig die Köpfe hängen lassen.

Ein positives Ergebnis der Studie: die Kommunikation mit den Eltern verbesserte sich in den letzten Jahren stetig. 74 % der Kinder gaben an, mit ihren Vätern gut über Dinge reden zu können, die sie interessieren. Das größere Vertrauen genießt allerdings immer noch die Mama: 87 % der Kinder und Jugendlichen können mit Fragen und Problemen zu ihr kommen.

 

 

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