Quo Vadis PRVA LIGA?

Sportlich ist die 20. Saison der PRVA LIGA – der höchsten slowenischen Spielklasse im Fußball – seit einigen Tagen entschieden. In finanzieller und lizenztechnischer Hinsicht ist für die kommende Saison noch vieles offen.

Aber der Reihe nach: Rekordmeister NK Maribor hat nach 2008/2009 wieder die Meisterschaft in die steirische Hauptstadt gebracht und ist mit neun Titeln mit Abstand erfolgreichste Mannschaft in der ersten Liga. Das vom Ex-Nationalspieler Darko Milanic trainierte Team konnte sich früh an der Tabellenspitze absetzen und den Abstand auf die Verfolger wahren. Acht Punkte Vorsprung, dazu die jeweils beste Offensive und Defensive der Liga – die Erwartungen der erfolgsverwöhnten Fans aus Maribor wurden erfüllt.
Als direkter Verfolger landete NK Domžale auf dem 2. Platz, noch vor dem Meister des vergangenen Jahres Luka Koper. Seit dem 18. Spieltag blieb diese Rangfolge bestehen.
Nach einer verkorksten Hinrunde konnte der Traditionsverein Olimpija Ljubljana sich langsam auf den vierten Platz hocharbeiten. Eine sehr gute Leistung, wenn man bedenkt, dass die Elf aus der Hauptstadt sieben Spieltage lang die rote Laterne innehatte.
Im gesicherten Mittelfeld konnten sich HIT Gorica und Rudar Velenje pletzieren.
Der Kampf um den Abstieg gestaltete sich spannend: Aufsteiger und letztjähriger Meister der 2. SNL Primorje Ajdovšcina blieb seit dem 18. Spieltag auf den letzten Platz. Wer aber in die Relegation zur zweiten Liga musste, war lange Zeit unklar. CM Celje konnte sich Anfang April von den Abstiegsrängen entfernen. Aufsteiger Triglav Kranj legte einen fulminanten Endspurt hin und konnte die Saison so auf dem siebten Tabellenplatz abschließen. Somit muss Nafta Lendava in der Relegation gegen den zweitplatzierten der 2. SNL antreten.

Soviel zur sportlichen Platzierung der Teams. Das vor einigen Jahren durch die UEFA eingeführte Verfahren zur Lizenzierung der Clubs bringt nun einiges durcheinander. Denn die Lizenz für die kommende Saison in der PRVA LIGA hat Aufsteiger Triglav Kranj nicht bekommen. Somit muss der Verein – obwohl sportlich „gerettet“ – in der kommenden Spielzeit in der 2. SNL antreten. Sportlich abgestiegen ist Primorje Ajdovšcina. Doch weil der Hauptsponsor abgesprungen ist und somit keine Lizenz für die vom slowenischen Fußballverband NZS ausgerichteten Spielklassen bekommt, darf Ajdovšcina nicht einmal in der zweiten Liga spielen. Da somit zwei „finanzielle“ Absteiger feststehen, muss Nafta Lendava auch nicht in die Relegation.
Die beiden besten Teams der 2. SNL – Aluminij Kidricevo und der letztjährige Absteiger Interblock Ljubljana – wären somit automatisch für die kommende Saison in der PRVA LIGA qualifiziert. Der Konjunktiv ist hier angebracht, denn beide Mannschaften verzichten aufgrund der zu erwartenden hohen finanziellen Belastung auf einen Auftritt in der höchsten Spielklasse. In Folge der Entscheidung von Interblock Ljubljana hat auch der ehemalige Nationalcoach und bis dato Trainer der Hauptstädter Zdenko Verdenik sein Amt niedergelegt.
Eine Entscheidung über die kommende Spielzeit wird vom NZS Mitte Juni fallen.

Wenden wir uns noch einmal den sportlichen Highlights zu: Erfolgreichster Torjäger ist mit 16 Toren Marcos Morales Tavares vom Meister NK Maribor. Den zweiten Platz teilen sich die beiden Ex-Nationalspieler Milan Osterc von HIT Gorica und Damir Pekic von NK Domžale mit jeweils 13 Treffern.

Den slowenischen Pokal konnte in diesem Jahr NK Domžale gewinnen. In der Neuauflage des letztjährigen Pokalfinales gegen NK Maribor hieß es am Ende von 90 spannenden Minuten 4:3. Der NK Domžale hat damit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Pokal gewinnen können. Das Jahr davor konnte sich noch NK Maribor mit 3:2 n. V. durchsetzen.

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