Den ersten Hochrechnungen zufolge wird es keinen eindeutigen Sieger geben, der SDS heißt. In nahezu allen Umfragen seit Wochen war die SDS unangefochten auf Platz 1. Janez Janša wird vermutlich ein Déjà Vu haben, denn bereits 2008 führte er die Umfragewerte an. Eine Analyse nach der Wahl ergab, dass sich Wähler am Tag der Wahl entgegen der Stimmabgabe bei den Umfragen anders entschieden, nur damit Janša nicht Ministerpräsident wird. Sie wählten also ihre eigentlich favorisierte Partei nicht, um eine andere Partei zu fördern, die als einzige eine Chance hatte der SDS Paroli zu bieten, was auch von Erfolg gekrönt war.
Aus deutscher Sicht würde man fragen, weshalb dann der SDS Vorsitzende wieder als Spitzenkandidat ins Rennen geschickt wurde. Dabei muss man sich in Erinnerung holen, dass Slowenien aus ca. 1,7 Millionen Wahlberechtigten besteht. Charakterköpfe sind rar, und wenn sich erstmal jemand profiliert hat, ist es schwer für alle anderen ambitionierten Politiker sich zu behaupten. Es ist deshalb auch nicht davon auszugehen, dass Janez Janša die einzig richtige Konsequenz ziehen wird. Dass die Partei diese Konsequenz für Hrn. Janša ebenso nicht ziehen wird, kann als sicher angesehen werden.
Update:
Die Wahlbeteiligung liegt laut Wahlkommission derzeit bei 63,5%. Die Hochrechnung um 22:35 Uhr nach Auszählung von 99,5% der abgegebenen Stimmen, zeigt folgenden Zwischenstand:
Jankovic 28,5% (Pozitivna Slovenija)
Janša 26% (SDS)
Pahor 11% (SD)
Virant 8% (Državljanska lista)
Erjavec 7% (DeSUS)
Žerjav 7% (SLS)
Novakova 4,8% (NSi)
Sollte es dabei bleiben, sieht die Sitzverteilung wie folgt aus: